Behandlung Pater Anselmo 2014 - FOR-Bangladesch e.V.

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Behandlung Pater Anselmo 2014

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Das Säureattentat auf den katholischen Priester Anselmo Mwang‘amba auf der Insel Sansibar ist schon fast anderthalb Jahre her. Auch wenn die Wunden verheilt sein mögen, bleibt aber doch eine gewisse Angst und bleiben ihm auch Schmerzen. Father Anselmo wurde zwar zeitnah nach dem Anschlag medizinisch in Indien behandelt, aber die Ergebnisse waren aus heutiger Sicht nicht zufriedenstellend.
Über verschiedene Hilfsorganisationen u.a. FOR Bangladesch e.V. und dem persönlichen Kontakt zwischen Oberarzt Dr. denis Simunec zu unserem Vereinsmitglied Dr. Helge Schablowski        ( Annahospital Herne ) kam Father Anselmo im Oktober 2014 schließlich nach Deutschland in das Klinikum Stadt-Soest. Dort wird er in der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie von Chefarzt Privatdozent Dr. Max Meyer-Marcotty und Oberarzt Dr. Denis Simunec behandelt. „Die Vorbehandlungen in anderen Krankenhäusern waren für ihn überlebenswichtig, aber die Narben an verätzten Hautarealen bereiteten stetig zunehmende Schmerzen“, konnte Dr. Denis Simunec nach den ersten Untersuchungen feststellen. Dann ging es an den Therapieplan. Weitere Operationen an Augen und im Gesicht haben stattgefunden und die Korrekturen brachten schon deutliche Linderung. „Mit insgesamt acht Expandern im Brustbereich haben wir dann Hautareale gedehnt. Mit der dabei neu entstandenen und noch entstehenden Haut können wir zerstörte Bereiche wieder ergänzen und Narbenschmerzen minimieren. Im Februar 2015 werden die Expander entfernt und die sehr gut vorgedehnte Haut wird dann verpflanzt, zum Beispiel auf die vordere Brustwand, wo der Pater durch die Verätzungen immer noch starke Schmerzen hat“, skizziert Dr. Denis Simunec das Vorgehen. Bis dahin kommt Father Anselmo auch weiterhin jede Woche einmal zur Kontrolle und zum Aufpumpen der Expander ins Klinikum-Stadt-Soest. „Wenn die Hautransplantationen im Februar erfolgreich verlaufen und alle Areale gut verheilen, kann Father Anselmo im März 2015 vielleicht schon wieder die Heimreise antreten“, stellt der Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie in Aussicht.
Und dass er auf jeden Fall zurück in seine Heimat will, daran lässt Father Anselmo keinen Zweifel aufkommen. Dabei hat sich die Situation auf Sansibar nicht wesentlich geändert. In den letzten Jahren hat sich der Konflikt zwischen den Religionen deutlich verschärft. Obwohl ein Großteil der zu 90 Prozent muslimischen Bevölkerung Sansibars jegliche Gewalt ablehnt, wird die mit der somalischen Al-Shabaab in Verbindung gebrachte Bewegung „Uamsho“ (Erweckung) wiederholt mit Anschlägen in Zusammenhang gesehen.
Gerade die katholische Kirche ist in hohem Maße betroffen: Am 25.12.12 wurde Father Ambrose Mkenda angeschossen und am 17.02.2013 Father Evaristus Gabriel Mushi erschossen. Diese Anschläge könnten jedoch auch in Zusammenhang mit der Weihnachtsansprache 2012 des Bischofs von Sansibar, Augustine Shao, gesehen werden, in der dieser die auf Sansibar etablierten Drogenkartelle anprangerte. Im Anschluss daran erhielten alle katholischen Kleriker Sansibars Morddrohungen, viele verließen die Insel. Father Anselmo Mwang‘amba war einer der wenigen, die blieben. Seit mehr als 30 Jahren ist er im Priesterdienst auf Sansibar, hat in vielen Pfarreien Basisarbeit geleistet und, abgesehen von seiner seelsorgerischen Arbeit, Brunnen gebohrt, Kindergärten und Gesundheitsstationen eingerichtet. Durch seinen Mut geriet er in Gefahr: Am 13.9.2013 wurde das Säureattentat auf ihn verübt.




Wieder guten Mutes: Father Anselmo (Mitte) bedankt sich bei Oberarzt Denis Simunec (rechts) und Chefarzt Privatdozent Dr. Max Meyer-Marcotty (2. v.l.). Gleichzeitig gilt sein Dank Hasnat Mia (2.v.r.) und seiner Frau Keya (l.) vom Verein „FOR-Bangladesh e.V.“. In Zusammenarbeit mit Dr. Helge Schablowski (Oberarzt und Vorstandsmitglied bei FOR-Bangladesch, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirugie, St. Anna Hospital Herne), Pastor André Aßheuer aus Welver sowie dem Erzbistum Paderborn ist es gelungen, Father Anselmo Mwang‘amba aus Sansibar nach Deutschland zu holen, damit die Folgen des Attentats im KlinikumStadtSoest behandelt werden können. Wenn im März 2015 alle chirurgisch möglichen Korrekturen abgeschlossen sind, kann Father Anselmo wieder in seine Heimat zurück. Finanziert wird die Behandlung durch Missio Aachen.

 
 
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